Nicola Costantino (*1964) gehört zu den interessantesten und aufregendsten Künstlerinnen aus Argentinien. Die Einzelausstellung mit Objekten, Installationen und Fotografien, die zwischen den 1990er-Jahren und heute entstanden, bietet profunde Einblicke in das faszinierende, eindringliche Werk der Künstlerin.
Verfremdete Menschen- und Tierkörper sowie die Künstlerin selbst, die sich als Double fotografisch reflektiert, stehen im Mittelpunkt der Ausstellung. Ominöse, inszenierte Fotografien höchst artifiziellen Charakters scheinen berühmte Klischees der Psychoanalyse zu bestätigen, die im selben Augenblick unterlaufen und relativiert werden. Dramatischer Suspense und Zweideutigkeit prägen die Fotografien, für deren Inszenierung die Künstlerin oft augenzwinkernd und ironisch aus dem reichen Fundus der Kunst- und Filmgeschichte schöpft.
In grotesker, gleichzeitig liebevoll-amüsierter Weise widmet sich Nicola Costantino auch der Tierwelt und verwandelt Tierkörper in absurd wirkende, plastische Werke voll subtiler Ironie und feinem Hintersinn.
In ihren selbst kreierten Couture-Modellen und Accessoires transformiert Nicola Costantino die Haut des Menschen zum Modeobjekt und persifliert in ihrem Spiel die Welt der eleganten Fashion und des Kostüms – prêt à porter!
Kuratoren: Hans-Michael Herzog, Katrin Steffen